Powered By Blogger

Samstag, 1. Dezember 2012

Lost Kitty





Einsam in Gedanken vertieft tapste das Kätzchen durch den verlaubten Park.
Es war Herbst, die Bäume kahl, der Wind frisch und ein leichter Nebel hing über nen Wiesen.
„Bald ist wieder ein Jahr vorüber...“ dachte sich das Kätzchen als sie sich oben im Wipfel ihres Lieblings Baumes niederließ.
Von ihr oben hatte sie einen herrlichen Blick über die Stadt.
Der Wind frischte auf und zerzauste ihr Fell. Wehmütig blickte sie gen Norden.
Dort lag ein Haus... eigentlich war es kein besonderes Haus. Eher ein ganz normales Haus mit Garten und einem Holzzaun. Doch vor ca 3 Jahren, als sie dort mal vorbei tigerte auf der Suche nach etwas essbaren, hörte sie ein „Ppsssss, ja du...!“ hinter dem Gartenzaun.
Natürlich war sie neugierig und fragte „Meinst du mich?“ und es folgte die Antwort „Ja... du! Darf ich dir was vorsingen?“.
Sie sprang auf den den Gartenzaun und balancierte umher um den jenigen zu finden, dem die Stimme gehört, könnte aber niemanden sehen.
„Ich bin hier...“ sagte die Stimme und das Kätzchen entdecke einen Kater hinter dem Fenster sitzend. „Nun gut“ sagte sie zu dem Kater „...unterhalte mich...“ und der Kater begann zu singen und das Kätzchen lauschte ihm gebannt. Sie war berührt von seinem Liedern die so viel Tiefe hatten.
Von da an kam sie öfters vorbei, setzte sich auf das Fensterbrett und lauschte den Geschichten und Liedern des Katers.
Sie erzählte ihm von ihrer Welt als Straßenkatze und er von seinem Hauskater Dasein.
Zwei verschiedene Welten die den anderen interessierten.
Das ganze ging 3 Jahre... gerne hätte sie ihn mal mitgenommen auf ihre Streifzüge, doch sein Dosenöffner passte gut darauf auf, das der Schnurrer in Hause blieb.
Rein konnte sie auch nicht, da passte der Dosenöffner eben so gut auf, also sahen sich die beiden immer nur durchs Glas des Fensters, zum Abschied immer die Pfötchen an die Fensterscheibe haltend.
Eines Tages jedoch, gar nicht so lang her, eröffnete sich für den Kater die Möglichkeit, sich wegzustehlen und besuchte das Kätzchen. Die Scheibe war nun weg und doch war sie da...
Sie zogen durch die Nacht bis morgens um 7 und sahen sich den Sonnenaufgang an vom Wipfel ihres Lieblings Baumes, bis die Müdigkeit einzog und sie sich zusammenrollten im Geäst.
Die Scheibe war fort...
Zaghaft mit pochenden Herzen wagten die beiden ihre Pfoten aneinander zu legen und schnurrten. Es fühlte sich gut an, sehr gut sogar... und so verbrachten sie den restlichen Tag, Pfote an Pfote gekuschelt im Baumwipfel.
Doch es kam dann auch bald der Moment, wo der Kater wieder zurück musste, bevor der Dosenöffner merkt, dass er ausgebüchst war.
Der Abschied fiel nicht leicht. Das Kätzchen brachte den Kater zurück zu seinem Haus, legten ein letztes Mal die Pfoten aneinander und versprachen sich „Auf Bald-bald“... dann verschwand er hinter der Terrassentür.
Mit einem lächeln im Gesicht, sofern Kätzchen lächeln können, tigerte das Kätzchen durch die Straßen, freute sich über tanzendes Laub und ließ sich nicht mal mehr von den Spatzen ärgern.

Als sie heimkehrte auf ihren Baum, bemerkte sie, dass der Schlafast immer noch nach dem Kater roch, aber kalt war. Trotzdem dachte sie an „bald-bald“ und schief darauf ein.
Wenige Tage später besuchte sie wieder das Haus des Katers und stellte fest, dass es wohl kein „Bald-bald“ geben würde.
Der Dosenöffner hatte gemerkt, dass sein Kater fort war und überall Katzengitter und Netze angebracht. Ihr wurde klar, dass ihr Kater wohl nie wieder seine Pfote an die ihre legen wird.
Mit traurigen Blick ließ sie sich auf dem Fensterbrett nieder, legte ihre Pfote an die Scheibe und sagte „Es tut mir so leid, Kater. Der Drang nach nur einer Berührung, zog soviel Pech nach sich. Ich darf nicht in dein Haus und dur darfst nicht mehr raus, es schmerzt mich dich wieder nur durch einem Fenster zu sehen...“
In diesem Moment stand der Dosenöffner vor dem Fenster und verjagte das Kätzchen.
Mit eiligen Schritten rannte sie durch die Stadt, stunden lang...

So war es... und da sind wir wieder am Anfang der Geschichte. Der Wind legte sich und das Kätzchen schaute immer noch gen Norden, der Tag neigte sich dem Ende zu und sie mauzte leise...
Drei Jahre riskiert wegen einer Berührung und verloren. Sie wusste, sie kann nicht wieder zurück. Zum einen würde der Dosenöffner sie immer und immer wieder vertreiben, zum anderen könnte sie es nicht ertragen den Kater hinter dem Fenster zu sehen und zu hören, aber doch nicht bei ihm zu sein.
So saß sie da... und der letzte Strahl des Tages erlosch.

Mittwoch, 7. November 2012

Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen?

Da meine Kamera gerade einen leeren Akku hat, muss ich meine Gedankengänge niederschreiben.
Irgendwo muss der Wust in meinem Kopf ja hin und wenn ich dem nicht Audio-Visuell Luft machen kann, muss es halt so geschehen...
7 Jahre Zoofachhandel und immer wieder begegnet mir das selbe Schema...
Die leute die echt gut sind und ihre Arbeit mit Hingabe verrichten werden irgendwie kurz gehalten...nahe zu kastriert in ihren Handeln, schalten und walten...
Warum eigentlich?
Sollte man als Unternehmer oder Marktleiter nicht zufrieden, wenn nicht sogar dankbar und glücklich sein, keine Volldeppen in der Firma rumlatschen zu haben? Muss man genau diesen Leuten immer mal wieder nen Knüppel zwischen die Beine hauen? Einen Stock in die Speichen werfen, so dass man unsanft und mit vollen karacho mit dem Kinn bremmst?
Sorry das ist scheisse!
Ich persönlich mag Menschen die auch mal ihren Kopf durchsetzen, anstatt diesen in einen Arsch zu schieben! Die gute Ideen haben und auch in der Lage sind diese umzusetzen... dazu zähle ich nicht nur mich... sondern auch so 2,3 andere... und dann ist es einfach nur traurig zu sehen, wie genau diese anfangen zu resignieren.
An dem Punkt war ich ja auch mal und es endete mit einer Eigenkündigung, einem Monat in einer anderen Sparte die ich nie machen wollte und am ende an meinem Gesundheitszustand scheiterte um dann wieder in die Branche zurück zu kehren, die ich ja eigentlich liebe und gerne machte.
Und wenn ich mal ehrlich bin, ich wäre auch zu meinem alten Arbeitgeber zurück gegangen, wenn dort ein anderer Mensch am Hebel der Macht sitzen würde... aber Elmshorn ist Blind und sieht nicht wie einer ihrer Frenchiser totalen scheiss macht... bzw. es ist denen einfach mal Pupe!
Jedenfalls kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn der ein oder andere "Gute" im grunde schon mit einem Gefühl von Brechreiz wach wird, weil er weiß er muss arbeiten gehen und er weiß es kann nur scheisse werden. Allerdings sollte dieser welcher auch mal in sich gehen und drüber nachdenken, dass es auch noch beschissener werden kann. Filialen kann man wechseln... Regionalleiter allerdings nicht.
Ich wurde von ganz oben gemobbt, schikaniert, vorgeführt, beschissen und rausgeekelt. Das alles bis zum völligen Nervenzusammenbruch... was ist da schon stress mit ner Marktleitung? Natürlich nervt das... aber am Lohnzettel drehen kann die Person nicht. Und wenn man lange genug dabei ist kennt man auch die Leichen im Keller die man ausgraben kann.
Gut... man verliert den Spaß an der Arbeit wenn mans an sich ran lässt... aber da ist mehr heiße Luft die entweicht, als Taten die folgen...
Ich habe immer noch meinen dicken Ordner mit den ganzen Abmahnungen, für die ich nichts konnte.
Die Katze hat Rücken? Ekeln wir sie raus, die kann doch nichts mehr im Laden...lassen wir sie in der Kasse verrotten... bis zu 12std... mit 30min Pause.... machen wir sie mürbe...und dann behaupten wir mal sie sei Faul weil sie ja nur an der Kasse steht... und geben ihr eine Abmahnung wenn sie sich von der Kasse entfernt... und das machen wir mal so 1,5 Jahre.
Ich mags auch gar nicht mehr aufarbeiten... das Kapitel ist für mich geschlossen... aber ich habe die Hölle von innen gesehen!
Wenn man irgendwann abends auf dem Bettrand sitzt und seine Schmerztabletten durchzählt und sich fragt obs reicht nen feigen Abgang zu machen... sollte man die Bremse ziehen und gehen...
Und mit gehen meine ich Kündigen und dem Teufel ein lauten "Fuck you" zurufen.
Und im Vergleich zu der Hölle die ich sah, ist es jetzt für mich ein Ponyhof.
Man kann überall eine Revolution entfachen... man muss es nur langsam machen und auch wissen wie...
Von Hinten durch die Brust ins Auge...
Ich persönlich fänds schade wenn Leute von der Bildfläche verschwinden, weil sie ihre Hoffnung im Blick verloren haben und manchmal ist es wichtig zu wissen, das man noch jemanden hat, der hinter einen steht, obwohl man ihn eigentlich kaum kennt, der aber nicht den Schwanz einzieht wenns knallt.

Sollte ichs wirklich mal schaffen, nen eigenen Laden zu haben, weiß ich wie ich es nicht machen würde... da hab ich zu viele Vorbilder die nicht in eine Führungsposition gehören, weil sie nicht fair sind... außer zu sich selbst. Ich nehme meinen alten Marktleiter als Vorbild, auch wenn viele die ihn kennen wohl mit dem Kopfschütteln würden...aber er war Fair und uneigennützig und auch wenns einem nicht passte... wenn er anrief und fragte ob man einspringen kann, tat man es gerne, warum? Weil er den Persoplan immer so schrieb wie man ihn brauchte... vorallem wenn man nen straffen Physioplan hatte, Termine oder Hobbies, Wochenenden oder Urlaub... ohne ihn hätte ich viel früher das Handtuch geworfen und hätte ich einen eigenen Laden,. er wäre mein erster Mann.

Dienstag, 11. September 2012

Fundstück...

Es ist ja kein Geheimnis, das ich mal mit jemanden leirt war, der bei der Feuerwehr arbeitet.

Gerade ist mir dieses Video in die Hände gefallen und ich kann dem Inhalt nur beipflichten.
Früher dachte ich auch immer "boah die Idioten mit ihrem scheiss Tatütata... ich will schlafen, mach aus den scheiss, kommst eh zu spät"
Als ich dann mit meinem Feuerwehrmann zusammen war, musste ich zum einen immer lächeln wenn ich das Martinshorn hörte... zum anderen habe ich mir aber auch immer sorgen gemacht wenn er im Einsatz war und dann kam immer der Gedanke "Hoffentlich kommt er gesund wieder", "Hoffentlich ist niemand unter seinen Händen gestorben".


Die Jungs nehmen es einfach mit nach hause... die einen fressen es in sich rein, die andern reden drüber.
Sie sehen jeden Tag scheiss. Die wenigsten Personen die Reanimiert werden müssen, kommen auch wieder. Eigentlich ist die Quote einer erfolgreichen Rea verdammt klein und trotzdem pumpen die Sannis und Rettungsassitenten bis zu ner Stunde. Sie rennen ohne groß nachzudenken in brennende Häuser, riskieren ihr eigenes Leben für andere ihnen unbekannte und wer von ihnen nicht gerade bei der Berufsfeuerwehr ist, kriegt für diese Leistung keinen Pfennig. Aber sie tun es gern.

Ich ziehe vor jedem Helfer meinen Hut, vor den Aktiven und auch vor den passiven Helfern in der Leitstelle, die so lange am Telefon bleiben bis die Hilfskräfte eintreffen, dich beruhigen, dich wach halten und ebenso hoffen das du nicht verstirbst.

Also Leute... flucht nicht wenn die Straße gesperrt ist, wenn du zur Arbeit musst, oder wenn du durch Sirenen wach wirst, dich ein Rettungswagen aus deinen Tagträumen reißt wenn du die Straße entlang schlenderst... sie könnten unterwegs sein zu jemanden den du kennst.... sie könnten auf dem Weg sein, dein Haus, deine Wohnung zu löschen...

Montag, 27. August 2012

Tapetenwechsel

Und da fetzte ich in von der Wand meines Lebens... meinen Traum. Den Beruf den ich als Berufung sah, der mir Freude bereitete, aber auch oft ärgerte... gute 7 Jahre, die nun unter meinen Fingernägeln kleben und sich nur mit Mühe von den Wänden kratzen lässt.
Aber ich musste es tun, auch wenns mich schmerzt und ich werde nicht die einzige sein... so manch anderer wird mir folgen.
Manchmal muss man den Mut aufbringen und den ersten Schritt machen und nach forne gehen, damit andere aufwachen und sehen, dass man nicht in einer Einbahnstraße steckt. Ebenso wenig in einem Kreisverkehr, wo man irgendwie immer den Moment verpasst die richtige Ausfahrt zu nehmen.
Ich habe gekündigt!
Ich musste es tun, auch wenn es in der heutigen Zeit des Arbeitskampfes und Wirtschaftskriesen ein enormes Risiko birgt. Ich hatte den Mut und bin aus dem Kreisverkehr ausgebrochen.
Ob es die richtige Ausfahrt war die ich nun erwischt habe, kann ich nicht sagen. Was mich genau erwartet kann ich nur wage erahnen. Das es nicht leicht werden wird, kann ich mit Gewissheit sagen.
Es ist etwas neues, etwas anderes.
Die Lebensmittel Branche ist nicht mit dem Zoofach zu vergleichen. Es ist mehr druck hinter.
Allerdings weniger Psychodruck... dafür mehr Arbeitsdruck. Aber das wird wenigstens fair honoriert.
Auch wenns wohl vom Arbeiten her relativ Stumpfsinnig wird, weil man nicht mehr tief auf die Kundschaft eingehen kann. Auch weil die Kundschaft dieses nicht möchte... sie gehen einfach nur einkaufen, das was sie zu essen brauchen. Bei sich selbst denkt der Mensch weniger nach, als bei seinem Haustier.
Und ich denke das wird mir fehlen. Das Zoofach und das was ich daraus machte, war mein Ersatztraum.
Ich wollte ja früher immer Tierpflegerin im Zoo werden, allerdings war ich mit 20 und erst recht mit 22 schon zu Alt für eine Ausbildung. Fand und finde ich immer noch sehr Engstirnig von den Zoos in Europa, aber nun gut. Als Ersatztraum diente dann das Futterhaus. Und ich machte das beste drauß.
Ich habe einen großen Kundenstamm die mir bis heute Dankbar sind für meine Mühen, Nachforschungen und und Tipps. Das ich mein Wissen mit ihnen Teilte... und ich bin meinen Kunden Dankbar das auch sie ihr wissen mit mir teilten, mich an ihrem Leben teilhaben ließen und besonders an dem ihrer Tiere. Manche kenn ich seit dem Welpen alter an, manche begleitete ich in den Tod und durch Krankheiten.
Teilte Freud und Leid. Und das werde ich nie vergessen. Und es wird mir sehr fehlen.

Und nun fange ich in einer Woche beim großen A an... Packen und Kassieren... Packen und Kassieren...
Das war nie mein Traum. Ich weiß auch nicht ob es zu einem werden kann. Aber ich kann davon leben.
Es ist eine Chance Karriere zu machen. Eine Karriere, die mir das Futterhaus leider nie geboten hätte, das der Regionalleiter einen scheiss auf meine Kollegen und besonders auf mich hielt.
Einem Regionalleiter, der warum auch immer eine Art 3ttes Reich denken hat, wo sein Personal nicht mal den Staub unter seinem Schuhen wert ist und aufs letzte ausgebeutet wird. Körperlich und psychisch.
Ich bin immer noch der Meinung, ein Mann wie er, sollte kein Unternehmen leiten. Ein Regionalleiter der eine Diktatur im Betrieb führt und sein Personal nur mit Druck und Angst zusammen hält, wo sich niemand traut auszubrechen, es einem Untersagt wird, einen Betriebsrat zu gründen, weil man sonst eine Spezialbehandlung zu erwarten hat. Und er auch noch denkt, es sei alles richtig was er so ausbrütet, dabei hat er nie selbst "gearbeitet".... ich wünsche ihm mal einen Monat in seinem eigenen Betrieb, damit er mal merkt wie es wirklich ist. Wie angeschlagen und frustriert man ist, wie man mitte des Moants spätestens anfängt zu rechnen ob man mit dem gezahlten Lohn von nichtmal 750€ hinkommt.
Ein Chef der nicht würdigt, was man für ihn leistet und seinen Mitarbeiter nichtmal im entferntestens dafür entlohnt, hat es verdient eines Tages sich selbst beim Jobcenter zu melden.

Aber genug Gefühlsduseleien... ich habs geschafft... ich bin raus... ich habe eine Chance bekommen und ich werde sie nutzen und alles dafür geben, wenns sein muss. Die Chance in nicht zu weiter Ferne einen Markt zu führen, meine Zukunft zu sichern, vielleicht aus dieser Bruchbude auszuziehen in eine nette Reihenhaushälfte, meine IHK Prüfung nachholen, vielleicht auch mal wieder einen richtigen Urlaub machen.
Ich werde kämpfen müssen... ich muss in 14 Tagen 60 PLU nummern lernen und das ist nur die Spitze vom Eisberg. Ich werde packen müssen und ja es wird mir garantiert beschissen gehen nach feierabend und ich werde mich auch bestimmt kaum bewegen können an nächsten morgen. Aber eines gibt mir den Willen durch die Vorhölle zu gehen... der Regionalleiter sieht etwas in mir, was ich schon vor langer Zeit verloren glaubte. Potenzial! Er gibt mir das Gefühl, dass er an mich glaubt, das ich das kann und ihn nicht enttäuschen werde. Und da ich ihn sehr sympatisch finde, auch weil er aus der Arbeiterklasse kommt und selbst weiß, das man sich den Arsch aufreißen und die Ellenbogen auffahren muss, um etwas zu erreichen, möchte ich seinen ersten Eindruck von mir nicht enttäuschen.
Und ich habe viel zu lange resigniert und gekuscht, dass ich völlig vergessen hatte, das ich eigentlich eine Kämpferin bin.
Und so rupfe ich die alten Tapeten von den Wänden meines alten Lebens um platz zu schaffen für eine neue mit strucktur.
Manchmal muss man einfach nur mutig sein und einen Schritt nach vorne machen... ins Ungewisse.

Samstag, 28. Juli 2012

Wenn es still wird...

Wenn es auf einmal ganz still wird... nicht nur um dich herum, sondern auch in dir drin...
Wenn du merkst, da ist nichts mehr. Du liegst in seinen Armen, schluchzend, gebrochen, irgendwie völlig hilflos, klammerst dich an ihm fest, hörst sein Herzschlag, spürst wie seine Brust sich hebt und senkt, die Haut ganz warm, sein T-Shirt feucht von deinen Tränen, seine Hand streichelt deinen Arm, hält dich fest und doch nicht. Du lässt nicht los, weil du es nicht kannst, nicht willst, du möchtest schreien, alles rauslassen was so tief in dir drinnen aufgewühlt ist und doch... stille... ein schluchzen in seinem Arm, seinem Herzen lauschen, was kräftig und stark schlägt....aber nicht für dich.
Die Liebe die einst so stark war, respektvoll wie ein Feuer, ist fort... oder so tief und sicher versteckt, das nicht mal er selbst sie wiederfindet...
Wenn Berührungen nichts mehr auslösen und wie ein Echo verhallen...
Was ist passiert, das man sich so entfernte?
Wenn man sich mit aller Kraft, mit nur 3 Fingern an einer Klippe festklammert und weiß, man wird abrutschen und fallen, aufschlagen und liegen bleiben... wenn alles andere seinen gewohnten lauf nimmt.
Du willst nicht los lassen, weil du nicht nur ihn verlierst, sondern auch ein ganzes Stück von dir selbst.
Und wenn deine gesamte Welt gerade einem Trümmerfeld gleicht, sich alles auflöst, was du dir dein halbes Leben lang hart erarbeitet hast, deine Gesundheitskurve abfällt und du eigentlich keine Kraft mehr hast, graben sich deine dünnen Finger verzweifelt in den Klippenfels, legst deine Wange an den kühlen Stein, streichst mit der anderen Hand schwach über die Ausklüftungen und flüsterst ihm zu...
"Bitte halt mich noch ein weilchen...ich brauche dich..."

Sonntag, 29. April 2012

Aufreger

Ich bins langsam so leid...
Meine Zeit wächst nicht auf Bäumen und je weiter das 2.0 Zeitalter voran schreitet, desto unerreichbarer und unkomnikativer wird mein Umfeld.
Fast jeder besitzt nun so ein bescheuertes iPhone, Smartphone mit app wie WhatsApp und fb messagner, gmail etc... davon mal abgesehen, kann man diese Geräte immer noch als Telefon benutzen uns simsen lesen.
Mir scheint nur, das macht keiner mehr.
Man simst... es kommt keine Antwort... man mailt... man bekommt trotzdem keine Antwort... und wenn man anruft...wozu rangehen?
Mal ehrlich... ist der Klingelton bei euch so geil, dass ihr nicht wagt auf annehmen zu ditschen?
Wie gesagt, meine Zeit wächst nicht auf Bäumen oder an Sträuchern, ich kann mir davon keine Tüte beim Edekaner kaufen... sie ist rar, aber wenn ich sie habe, möchte ich sie nutzen, also versuche ich euch zu erreichen... und wenn ich frage "hey du... haste heute zeit und lust, das Wetter ist so schön, magst rumkommen in den Garten?" wäre ein Ja oder Nein vom Vorteil! Zu schweigen ist ganz ehrlich... fürn Arsch!
Ebenso kacke ist es zu sagen "bin noch unterwegs, später aber..." oder "hab Besuch... später vielleicht" und man wartet dann... kriegt aber auch keine Absage.
Ist es so schwer? Findet ihr das nicht selbst echt beschissen, wenn man sowas mit euch macht?
Denkt mal drüber nach.

Auch verstehe ich nicht wie Leute an einem Wochenende wie diesen lieber in der Wohnung verrotten, als raus zu gehen. Den ganzen Winter haben sie rum geheult... es ist so kalt, so nass, so windig, so eisig...
So Kinder, nun ist Sommer, heute waren gefühlte 40 grad, ich war draußen... und ja die Sonne war toll.
Der Abend ist warm... und ihr sitzt inner Bude... ich lud ein zum Stell dich ein, in den Garten, mit Trank und Speis... Musik, stimmungsvollen Licht und Mückenfreiheit... und es kommt... keiner...

Aber unter der Woche, da kommen sie aus ihren Löchern gekrochen und wollen dann von A nach B... in Museen, in Bars, in Clubs... Pardon das ich arbeite und das relativ hart, da bin ich froh meine Beine hoch zu legen, da mag ich nicht noch in nem Club stehen oder durch ein Museum latschen. Es sei denn ich hab unter der Woche einen Freien Tag, aber mein Haushalt macht sich leider nicht von allein, und irgendwie muss man auch mal dringende Termine auf diesen Tag packen, weil die Arbeit es nicht zu lässt, davor oder danach welche zu erledigen. Und dann muss ich mir nicht sagen lassen, das ich ja nie raus gehe, nichts unternehme...
Sowas würde ich dann gerne an meinem Wochenende machen... sofern ich mal eins habe... da ich 3 Monate keins hatte und nun 2 am Stück (oh ja das ist Luxus!). Genutzt hab ich leider keins von beiden...

Mir wurde ja dann eine Stunde nach der Verabredung abgesagt, weil der Macker anscheinend verlustängste hatte und seiner Frau untersagte, zu ihrer Freundin zu Fahren die sie seit Oktober nicht mehr gesehen hatte.
Da war der Samstag natürlich gelaufen... danke nochmal...

Und dann heute nur anders aber das Endergebnis war das gleiche...
Ich habe einfach keine Lust mehr...


Montag, 13. Februar 2012

Die 20-10



Bald ist es soweit... die 20/10 rückt näher, ich sage dazu der fünfte 25. Geburtstag, andere sagen trocken 30.
Als ich 20 war, war die 30 noch so weit weg. Unendlich weit weg und dann merkt man plötzlich wie die Zeit an einem vorbei rauscht, wie ein Zug oder besser gesagt die Landschaft die an einem vorbei saust wenn man in einem Zug sitzt und verträumt rausschaut.
Vor 10 Jahren hätte ich nicht gedacht das ich da bin wo ich jetzt bin. Ehrlich gesagt, dachte ich immer ich sei weiter. Ich hatte bestimmte Ziele, erreicht habe ich aber heute nicht mal die Hälfte.
Ich wollte Tierpflegerin im Zoo werden. Was ich vor 10 Jahren nicht wusste war, dass die da nur Leute ausbilden die nicht älter als 18 sind. Da kam ich irgendwie zu spät trotz Deutschlandweiter Bewerbung. Man nimmt dann das was übrig blieb. Kauffrau im Einzelhandel, das was ich nie werden wollte.
Ich bin kein Menschenfreund... dachte ich damals zumindest.
Ich wollte nie min Leben lang Menschen bedienen und gespielt anlächeln, möglicherweise Schwämme mit einem Schuhlöffel in 36er Hosen zwängen. Ich wollte nie an einer Kasse stehen... nicht wegen des Geldes oder weil ich mir nicht traute, eher weil ich in Mathe so eine Niete war und dachte ich könne nicht richtig raus geben.
Vor 10 Jahren sah ich Verkäufer mit den Augen wie die Kunden mich heute sehen.
Irgendwie "unwürdig". Heute bin ich selbst Verkäufer und sehe viele Kunden als "unwürdig" an, da sie größten Teils alle samt respektlos sind. Sie betreten den Laden und sind der Meinung sie dürfen alles, benehmen sich wie Schwein, nehmen sich Dinge raus wo man sich fragt ob sie jemals sowas wie Erziehung genossen haben, wenn selbst ein simples "Hallo, bitte, danke" nicht in ihrem Sprachschatz vorhanden ist.
Es fehlt oft einfache Menschlichkeit.
Ist etwas nicht da oder ging kaputt, ist man das Ventil, als ob man schuld daran sei das der Artikel nicht hält was der Hersteller versprach oder die nacht liefer geschlafen hat, anstatt höchst persönlich zum Hersteller zu fahren um die Ware ins Regal zu schleppen.
Darum wollte ich Tierpflegerin werden... da muss man nur scheisse schippen, die Tiere Versorgen und wenn Zeit dafür da ist kümmert man sich intensiver um sie und bekommt es entlohnt auf ihre stumme Art und Weise.
Ein Nilpferd z.B. wird nicht morgens wach und hat gleich schlechte laune weil es aufstehen musste. Die sind nur Nilpferde und tun jeden Tag das was Nilpferde so machen.
Darum nahm ich die beste Alternative um näher am Traum zu sein, ich ging ins Zoofach. Nur leider hat mein Laden keine Tiere mehr... nur Besitzer mit ihren Hunden und die Kläffer retten mir da immer irgendwie den Tag, aber wenn man ihre Blicke sieht sagen die meisten "Erschieß mein Frauchen!!!!"

Vor 10 Jahren dachte ich, ich hätte mehr Geld, dachte ich würde heute mit meinem Mini Cooper zur Arbeit fahren, hätte nen dezenten Ring in der Hand, einen Mann der mich abends fragte "Schatz wann gibts essen?", würde langsam meinen Mutterschutzurlaub einreichen, hätte vielleicht eine spießige Reihenhaushälfte mit Garten und ein paar Stempel in meinem Reisepass.

Ich gebe zu mein 10 Jahres Plan ging irgendwie daneben.
Kein Mini, keine Pappe, kein Ring, kein Schnarchsack und keine Reihenhaushälfte und weit gereist bin ich auch nicht mehr.
Dafür habe ich nen schlechtbezahlten Job, Rückenprobleme, 3 Katzen, ein Fahrrad, kaum Freizeit, Freunde die keine Zeit haben weil sie entweder voll in der Famielenplanung stecken oder halt nur Familie sind, oder ebensowenig Zeit haben wegen Arbeit und froh sind nach Feierabend niemanden mehr hören und sehen zu müssen.

Ich hätte nie gedacht das die 30 mir probleme macht.
Ich fühl mich nicht so, eigentlich seh ich auch nicht so aus. Aber doch ist die da. Groß und bedrohlich.
Bei der Frau ist es die 30... beim Mann ist es die 40.
Man erwischt sich wie man da sitzt und sich alberne Fragen stellt.