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Sonntag, 14. August 2016

The long way from Broadford to Portree - Kapitel 7- The end ist the beginning is the end...


Ich hab lange über einen passenden Abschlusstitel gesucht, bin mir immer noch nicht so sicher ob er passt.

Nun gut... der letzte Tag brach an... am morgen, nachdem die Midges endlich mal nachließen und verschwanden, konnten wir unsere Sachen packen und machten uns auf den Weg nach Portree.
Zum flück war gerade Ebbe, so mussten wir nicht hoch zur Straße klettern, sondern konnten die meiste Zeit direkt am Loch Portree entlang gehen.
Ja auch dort war es logischerweise wieder ziemlich sumpfig und ich sah aus wie eine Sau.
"Frank" und ich kamen aber gut voran.
Irgendwann meinte er wie müssen nun Querfeld ein durchs Farngestrüpp damit mir hoch zur Hauptstraße käme
Hab ja nix gegen Grünzeug oder Farn, aber wenn das Zeug so hoch ist wie ich Groß bin (1,68m) dann geht mein Gedanke nur "Bitter lass da keine Spinnen sein"
Auch dort kamen wir zügig voran , erreichten die Hauptstr und kamen auf dem Parkplatz kurz vor der Tankstelle raus.
Ab da an ging es nur noch die Straße entlang auf der suche nach einem B&B, dem Stadtzentrum und unserer Bushaltestelle an der wir ja nächsten Tages uns wieder auf den Heimweg begeben sollten.

Die B&Bs waren restlos ausgebucht, alles belegt. Hunger hatten wir auch und die Stimmung war ein bissel... naja... wir waren schon echt platt.

Irgendwann erreichten wir den Centre Place, die Bushaltestellen und ein Hostel wo wir Tatsache noch ein Zimmer bekamen zu einem Okayen Preis...allerdings mussten wir bis 15uhr warten (wir waren gegen 11 da).
Ich sagte ja schon das wir hunger hatten...wir Saßen im Sozialraum, warteten das wir endlich aufs Zimmer konnten, "Frank" kaute lustlos auf seiner Letzten Scheibe Brot rum... und ich fing dann auch noch an zu erzählen, das wenn ich zu Hause bin, so ein Brot Backen mag mit Schinken-Käsefüllung.

Ich dachte er knallt mir gleich eine, da sein Blick entgleiste und er mich anmaulte das er gerade diese scheiss trockene Brotscheibe kaut und ob ich nen Dachschaden habe jetzt mit Käse-Schinken Zeug anzufangen.
War ja nicht so als wenn ich nicht selbst hunger gehabt hätte.
Die Stimmung war also ziemlich im Arsch. Ich ließ ihn alleine mit seinem Brot, ich stand draußen und ging eine Rauchen, dann nahm ich meine Kamera und ging zur Bucht die vor dem Hostel war und machte ein paar Bilder, auch um ihn einfach brummeln zu lassen und aus dem Weg zu gehen.

Um 15uhr konnten wir endlich das Zimmer beziehen, Duschen, bissel entspannen und Tee trinken.
 "Frank" hing gleich am Fernseher... Oh wie war es schon all die Zeit kein TV und kein Internet zu haben, denn so war er ansprechbar... mit Internet und Tv hat er wieder nur noch eine geringe Aufmerksamkeitsspanne und nen toten Blick...
Da er ja die ganze Zeit aulte das er ja hunger hätte wartete ich Frisch geduscht nur noch das er sich von den dämlichen Fernseher Losreißen würde damit wir endlich mal eine Lokalität finden wo man keine Reservierung brauch und Futter bekommt.
Wir fangen ein süsses Italienisches Restaurant. Familienbetrieb mit sehr fairen Preisen, guter Karte und seeeeeeehr aufmerksamen Personal. Die Kids waren quasi die Kellner und Routierten, fragten alle 5min ob alles gut sei, wir noch was trinken möchten etc... "Frank" gings schon aufn Sack... aber er ist halt so wenn er hunger hat und keine Ahnung was noch an dem Tag bei ihm war.

Wie schlenderten noch durch die Straßen, fanden dann einen wie ich finde voll tollen Supermarkt "The Cooperative food" da haben wir uns erstmal mit Zuckerzeug eingedeckt, Trinken für die Busreise und  Bier für den Abend.
Dann wollte er wieder ins Hostel...
Ich packte schon mal den Rucksack und meine Tasche für den Abreisetag, griff meine Kameraausrüstung und zwang ihn Quasi noch raus zu gehen Bilder zu machen, weil ich zum einen meinen Letzten Tag nicht verschwenden wollte und mir dachte, Portree bei Nacht kommt bestimmt gut.

So sahen wir noch einen Traumhaften Sonnenuntergang und es entstanden meinerseits schöne, eindrucksvolle S/W Bilder von Portree.







Wie gesagt, irgendwie schien mir "Frank" unzufrieden, vielleicht wahr er wie ich wehmütig das dies nun das Ende unserer Reise war...die Stimmung war zumindest etwas bedrückt.

Bei mir kam der Stimmungsabfall erst am nächsten Tag.
Ich wollte nicht gehen, ich wollte bleiben, ich wollte nicht in den Bus steigen und wieder 9Std bis Edinburgh fahren. Mein Herz liegt in Schottland.
Die Busreise war anstrengend, und Eng, der Bus war voll und Stickig, ich sicherte mir einen Fensterplatz und starrte hinaus um noch alles an Landschaft in meinem Hirn abzuspeichern, mir kullerten Tränen...wir sprachen nicht viel.

Als wir endlich in Edinburgh Airport ankamen, erwartete uns eine seeeeeeeeeeeeeeeehr lange Nacht.
Unser Flug ging erst um 6uhr nächsten Tages und wir waren so gegen 21uhr oder so da.
Da die Stimmung immer noch doof war und "Frank" nur an seinem kack Handy hin weil er wieder irgendwie WLAN hatte, blieb ich die meiste Zeit vor dem Airport. Dort konnte ich in ruhe rauchen, nachdenken und überlegte immer noch einfach wieder in einen Bus zu steigen Richtung Stirrling, egal...nur nicht zurück nach Berlin. "Frank" saß irgendwo bei Starbucks und schnorrte Wlan.
Ja es hat mich wirklich genervt, weil niemand von uns die letzten 2 Wochen Wlan, Internet usw vermisst hat und dann war er mit seinem Handy verwachsen, kaum ansprechbar und die Stimmung war echt im Keller.
Ich hob noch etwas Geld ab, kaufte Bier und eine Schachtel Zigaretten (für 8,90Pfund die Schachtel).
Irgendwann kam "Frank" dann doch mal raus weil er pinkeln musste und ich auf die Rucksäcke aufpassen sollte.

Die Zeit wollte nicht vergehen...wir gaben uns dann mit Lager die kante und warteten die Nacht das wir endlich einchecken konnten. Kurz vor 6 wars dann auch endlich soweit... ich war völlig kaputt.
Und obwohl ich für einen der beiden Flüge einen Fensterplatz hatte, hat "Frank" sich beide geschnappt. war mir dann auch irgendwann egal.
Wir hoben ab und mein Herz blieb in Schottland.
"Frank" hats irgendwie nicht ganz verstanden, aber eigentlich hält mich nichts in Berlin.
Klingt hart, aber ich wollte nicht mehr viele Menschen um mich. Berlin stinkt, ist laut, ist hecktisch und ziemlich ohne Perspektive. Schlechter Job, schlechte Bezahlung und unfreundliche Menschen.

In Berlin sammelten wir unser Gepäck ein, er fuhr heim, ich fuhr heim... nur ich fühlte mich nicht mehr zu Hause.

Und das ist das Ende der Geschichte. Die Reise war zu Ende.

Alle Bilder findet ihr unter meiner Facebook Photoseiten Jeany Katze Photography

The End...


Dienstag, 2. August 2016

The long way from Broadford to Portree - Kapitel 6 - from Sligachan to Portree


Nach einer wundervollen Nacht im Hotel Sligachan, guten Essen in der Bar nebenan und einen dekadenten geilen Frühstück, zogen wir vom Hotel hinüber auf den Campingplatz gegenüber des Hotels.
Noch eine weite Nacht für 160 Pfund konnte ich mir einfach nicht mehr geben.
Der Campingplatz hat aber alles was man brauch. Toiletten, Duschen, Frischwasser und kostet nur 7,50 Pfund pro Nase und Tag.
Dort schlugen wir dann unser Zelt im Regen auf (deswegen wählte ich auch dieses Titelbild).
Anscheinend liegt Sligachan in einer Ungünstigen Wetterschnailse, das es dort echt nur regnete...oder aber wir hatten nur Pech.
Zumindest verbrachten wir den ganzen Tag im zelt und bekamen schon einen Lagerkoller.
Dies brachte uns dann auf die Idee bescheuerte Bilder von uns zu machen und mit unseren Cam rumzuspielen... auf die Filter, fertig los...
"Frank" auf mittlerem HDR Filter bescherte uns beiden den härtesten Lachkrampf der gesamten Reise, so das uns die Tränen liefen.

Nach einer lauten Nacht durch den Wind, der uns den Regen gegen das Zelt donnerte, so das man meinte es wäre Hagel, machten wir uns am nächsten Morgen dann auf nach Portree.
Wir verzichteten auf die Ursprüngliche Route den Skye-Trail weiter zu laufen, da man uns sagte, das nach solch einem Wetter, die Route nur sehr schwer bis gar nicht passierbar ist.
Auf der Strecke sind mehrere Flüsse welche keine Brücken haben und bei Regen stark anschwellen.


Da wir schon von der letzten Strecke bedient waren, entschieden wir uns für den Easy Way... wir nahmen die Hauptstraße Richtung Portree.
Okay... die ist auch nicht ohne... man läuft auf der Grasnarbe und die Autos und LKWs brettern sehr dicht an einen vorbei.
Dazu kam mal wieder das Glück, das die Midges uns fanden und ich entdeckte ungeahnte Kräfte in mir die mich antrieben den Turbogang zu aktivieren.
Dadurch schafften wir die hälfte der Strecke auch binnen einer Stunde.
Da wir eigentlich nicht vor hatten schon am selbsten Tag Portree zu erreichen, sondern noch einen Tag, frei und ohne Menschen nächtigen wollten, hielten wir ausschau nach einem schönen Plätzchen.

Rechts der Straße sah ich einen schönen Fluss und satte Wiesen mit Schafen und auch Restgemäuer alter Häuser. Dort hätte ich am liebsten mein Zelt aufgeschlagen, aber wir hatten keine Chance auf die andere Seite zu kommen. Zum einen wegen der Zäune des Forstamtes, zum anderen wegen des Flusses der sich sehr tief in den Fels gefressen hatte und wir wenig lust hatten einen auf Cliff-Hanger zu machen.
Aber wir Pausierten dann irgendwann und ich fand einen weg nach unten um wenigstens Fotos machen zu können.

Varragill River





Absolut sehenswert und man sollte sich die Mühe machen, wenn mans kann, sich einen Weg runter zum Fluss zu suchen.
Nach unserem Fotointermezzo machten wir uns weiter auf den Weg... Kling klang kling klang...du und ich...die Straße entlang (sing)
Kurz bevor auf der A87 der Varragill einen Knick Richtung Loch Portree macht, gibts eine kleine Landstraße der wir dann folgten. Zum einen wollten wir weg vom Traffic, zum anderen war der weg eben und nicht Bergauf und sehr angenehm zu laufen.

Dort fanden wir dann auch kurz vor Peinmore House einen bescheidenen aber coolen Lost Place




Danach bogen wir in die B883 welche wieder auf die A87 führt.
Dort gibt es eine kleine Brücke und neben der Brücke ein Tor, welche auf einen Wanderweg führt.
Ein schönes fleckchen Erde und super zum campen.
Ab und an trifft man mal einen Einheimischen mit seinen Hunden, alle lieb und freundlich.
Was ihr wissen solltet, auch wenn es reizt... Baut das Zelt nicht zu dicht am Wasser auf. Dort endet nämlich Varragill River ins Loch Portree und wird von Gezeiten gesteuert.
Der Fluss kann mal eben von jetzt auf gleich um 6 feets steigen, also lieber 6 Meter abstand halten und im höheren Gras Zelten, dann ist alles gut.
Nachts habt ihr auch einen traumhaften Blick auf Portree bei Nacht. Beleuchtet im warmen Licht als würde es brennen.
Hinter uns die Schafe  :)
Ja ich liebe Schafe... und es waren so glückliche Schafe.

Schaut wie das kleine lächelt :)
 Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher ob wie ein oder zwei Nächte blieben, ich weiß nur das ich halt mitten in der Nacht wach wurde weil ich pinkeln musste und dann total geflashed von der Nächtlichen Kulisse auf Portree war.
Was dann auch da war, waren die Midges. "Frank" machte noch Fotos von der Nacht Kulisse, mir reichte das pinkeln und das wegrennen vor den Midges, aber er war mutig, bis auch er geplagt von den Monstern zurück ins Zelt flüchtete... zusammen mit gefühlten 300 Midges.
Auch am nächsten Morgen wollten die Biester nicht verschwinden. Es war windstill und sie fanden unser Zelt sehr toll. Man konnte mal wieder hören, wie sie gegen das Zelt ditschten... das so kleine Beißmücken so viel schwung haben... respect for that!

Nach der Plage und etwas Wind, konnten wir uns auch aus dem Zelt Trauen und es bot uns diese Aussicht.

Mein Herz wurde langsam schwer, da ich wusste, das die Reise sich dem Ende näherte und ich am liebsten dieses Land nie wieder verlassen hätte.
Ich hatte das Geschenk mit einem wunderbaren Menschen mein Schottland zu teilen und gemeinsam über unsere Grenzen zu gehen. Es machte mich stark, ich fühlte mich frei, ich war zu Hause.
Der Gedanke in wenigen tagen zurück ach Berlin zu müssen, löste Beklemmung in mir aus.
Auch wenn in Berlin, Familie, Freunde und meine Tiere sind, mein Herz und mein Zuhause ist allerdings Schottland. Selbst "Frank" verspürte nicht mehr so recht das Bedürfnis zurück nach Berlin zu gehen.Ich glaube wir waren uns bis dahin noch nie so nah, wie auf der Reise...

Uns trennten nur noch wenige Meilen bis Portree, dem letzten Stop unserer Reise, eine letzte Nacht bevor uns wieder eine lange Busreise bis Glasgow und Edinburgh erwartete.

To be Continued....